High End 2019: Thorens TM 1600 – High-End-Bandmaschine
Thorens, als analoge Traditionsmarke, freut sich, mit der neuen Bandmaschine TM 1600 ein neues Kapitel in der Geschichte hochwertiger analoger Wiedergabe schreiben zu dürfen.
Nicht nur Schallplatten, neudeutsch „Vinyls“, erleben derzeit ein nicht mehr für möglich gehaltenes Revival, auch die lange Zeit tot geglaubte analoge Magnetbandtechnik in Form von 1/4-Zoll Tonbändern für den Heimbereich, steigt gerade wie Phoenix aus der Asche.
Zusammen mit dem Düsseldorfer Tonbandmanufaktur Ballfinger reagiert Thorens mit der TM1600 auf den stark wachsenden Markt für Masterbandkopien und vorbespielten Bänder wie sie beispielsweise STS-Analog, das italienische Label Analogy Records, Zavalinka Records oder die gerade neu gegründete Berliner Firma Analogify anbieten.
Die Maschine Thorens TM 1600
Die neue Thorens TM 1600 kommt in einer an die TD 1600er Plattenspieler angepasste Holzzarge in schwarz hochglanz oder Nussbaumfurnier hochglanz und ist als reine Wiedergabemaschine für Zweispurbänder in Viertelzollbreite konzipiert.
Basis für die kompakte Thorens TM1600 ist das neue Laufwerk von Ballfinger. Dieses bietet mit knapp 50 mm Bauhöhe eine für Open-Reel Geräte noch nie dagewesene Gestaltungsfreiheit. Dennoch verfügt die TM 1600 damit über Direktantrieb mit beidseitiger Bandzugregelung an den Spulen. Um das Laufwerk möglichst kompakt zu halten, verfügt das Gerät über eine Bandpfadgeometrie mit völlig neuem Layout. So befinden sich die Sensoren nicht wie üblich unter den Spulen, sondern dazwischen, direkt über dem Kopfblock.
Standesgemäß wird das Gerät über drei Motoren angetrieben. Bei den Wickelmotoren handelt es sich um elektronisch kommutierte Scheibenläufer mit Rotorwinkelerfassung mit modernster Hallsensortechnik. Bei dem Capstanmotor kommt ein eisenloser Glockenankermotor eines deutschen Herstellers mittels Rundriemen zum Einsatz. Diese Motoren liefern trotz ihrer kompakten Bauweise ein enormes Drehmoment, verfügen über ein sehr geringes Drehmomentripple und sind sehr laufruhig. So konnten Tonkopf und Capstanmotor sehr weit räumlich voneinander getrennt werden, was einen sehr großen Störspannungsabstand des Audiosignals ermöglicht. Zusätzlich wurde das Netzteil aus dem Gerät ausgelagert wodurch sich dieser Wert noch einmal verbessern ließ und auf aufwändige Maßnahmen zur elektromagnetischen Abschirmung der Tonköpfe verzichtet werden konnte.
Abspielen lassen sich Bänder bis zu einer Größe von 26,5 cm/10,5 Zoll mit 19 und 38 cm/Sek.
Der eingebaute Wiedergabeverstärker bietet die Möglichkeit der Wahl zwischen zwei Entzerrungen: CCIR für die meisten Europäischen Aufnahmen und NAB für den US-amerikanischen uns asiatischen Markt.
Die TM 1600 verfügt über einen digitales Echtzeitzählwerk in Stunden, Minuten, Sekunden und hundertstel Sekunden. Und wie sonst nur bei großen Studiogeräten üblich, gibt es eine Editierfunktion mit Vorhörmöglichkeit für Einhandbetrieb.
Primär ist das Gerät für den waagerechten Betrieb konzipiert. Am Boden befinden sich zusätzlich Aufnahmen, die eine Wandmontage ermöglichen.
Verfügbarkeit und Preis der Thorens TM 1600
Die TM 1600 ist ab Sommer 2020 verfügbar. Zarge und Plexihaube sind identisch mit denen des neuen Plattenspielers TD1600/1601.
Das Gerät wird erstmalig auf der Messe High End 2019 zu sehen sein und wird in einer Auflage von zunächst 100 Einheiten als durchnummerierte Sonderserie zum Verkaufspreis von 11.990,00 € (UVP) gefertigt. Die Produktion erfolgt in Düsseldorf in Kooperation mit Ballfinger und RecordingTheMaster, dem Hersteller von analogem Bandmaterial mit Sitz in Avranches an der französischen Atlantikküste.
Mit der Markteinführung der TM 1600 im Sommer 2020 durch Thorens wird nicht nur ein längst überfälliges, neues Kapitel in der Geschichte der analogen Magnetbandtechnik aufgeschlagen. Sie erfährt auch eine völlige Neudefinition. Denn schließlich war sie es, die über Jahrzehnte das einzige, zur Verfügung stehende Medium für Musikproduktion, Tonaufzeichnung und langen Spielzeiten ohne A-und-B-Seite war. Die Digitaltechnik verdrängte die teuren und technisch aufwändigen Maschinen zunächst schnell aus Tonstudios und Privathaushalten. Mit der fulminanten Wiederauferstehung von Vinyl und Tonband ist der Beweis erbracht, dass die Welt nun doch nicht so einfach zu sein scheint und sich Musik, im Besonderen von der Konserve, sich eben nicht auf das reine Tonereignis reduzieren lässt – ganz gleich, wie hoch die tonale Qualität ist.
Hochauflösende Photos im Pressebereich.